Zeitschrift für celtische Philologie

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Julius Pokorny

 

Julius Pokorny wurde am 12. Juni 1897 in Prag geboren. Nach dem Abitur studierte er zunächst Jura, dann Sprachwissenschaft und Philologie unter Rudolf Much, Paul Kretschmer und Wilhelm Meyer-Lübke an der Universität Wien, wo er 1912 mit der Dissertation ''Ein archaischer irischer Sagentext'' promovierte. Noch im gleichen Jahr wurde er Lektor für Irisch in Wien und zwei Jahre später Dozent für Keltische Philologie.
1920 erhielt Pokorny den Lehrstuhl für Keltische Philologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und wurde als würdiger Nachfolger Kuno Meyers anerkannt. Diesen Lehrstuhl hatte er bis Mitte der 30er Jahre inne, als er, nachdem er von dem Posten suspendiert wurde, Deutschland in Folge des nationalsozialistischen Regims verlassen musste. Dies hatte zur Folge, dass er seine Tätigkeit als Herausgeber der Zeitschrift für celtische Philologie (1921-1938 und 1954-1967) niederlegen musste. Er emigrierte in die Schweiz und machte Zürich ab 1944 zu seiner Wahlheimat. In Zürich selbst erhielt er keine permanente wissenschaftliche Anstellung, sondern wurde von Zeit zu Zeit für Tutorien und Lesungen in Keltischer und Indogermanischer Philologie von den Universitäten Bern und Zürich eingeladen. Ab 1955 hielt er außerdem Vorlesungen an der Ludwigs-Maximilians-Universität München, wo er schließlich eine Ehrenprofessur für Keltische Philologie erhielt.

Sein wissenschaftliches Werken im Bereich der Indogermanistik hatte seinen Höhepunkt in der Veröffentlichung seines Indogermanischen etymologischen Wörterbuchs (1947-1966) - dem Standardwerk der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft. Sein Interesse und seine Tätigkeit die Keltologie betreffend - hier vor allem den archaischen irischen Zweig der keltischen Sprachen - spiegelt sich im Historical Reader of Old Irish (1923), der Altirischen Grammatik (1925, 1967) sowie zahllosen Aufsätzen in diversen Zeitschriften wieder. Nachhaltig Einfluss auf die Keltologie hatten darüber hinaus seine Abhandlung über das nicht-indogermanische Substrat im Irischen und seine Studie Zur Urgeschichte der Kelten und Illyrer (1938).

Am 8. April 1970 verstarb Julius Pokorny, der Ehrendoktor der National University of Ireland, der University of Wales und der University of Edinburgh war, in Zürich an der Folge eines Verkehrsunfalls. Doch schon zu seinen Lebzeiten wurde ihm von dem irischen Schriftsteller James Joyce in seinem Roman Ulysses (1922) ein Denkmal gesetzt: ''It's rather interesting because professor Pokorny of Vienna makes an interesting point out of that.''





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