Zeitschrift für celtische Philologie

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Rudolf Thurneysen

 

(Eduard) Rudolf Thurneysen, ein Schweizer Sprachwissenschaftler, der ausschließlich außerhalb seines Herkunftlandes lehrte, wurde am 14. März 1857 in Basel geboren. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums und des Paedagogicums studierte er Romanistik in Basel (1875-76).
Von Herbst 1876 bis Sommer 1878 wechselte er an die Universität Leipzig. Das Wintersemester 1878/79 verbrachte er in Berlin. Zu Thurneysens zahlreichen Lehrern gehörten im Bereich der keltischen Studien u.a. Heinrich Zimmer (*1851 Kastellaun, †1910 Hahnenklee/Harz) und Ernst Windisch (*1844 Dresden, †1918 Dresden).

Am 8. August 1879 promovierte Rudolf Thurneysen mit magna cum laude in den Fächern Vergleichende Grammatik, Latein und Sanskrit. Danach hörte er von November 1879 bis August 1880 in Paris bei Henri Gaidoz (*1842, †1932) und vertiefte dort seine keltologischen Studien. Am 4. Mai 1882 habilitierte sich Rudolf Thurneysen in Jena und erhielt im Anschluss daran einen Lehrauftrag als Privatdozent für Romanische und Keltische Philologie. Am 31. Juli 1884 wurde er dort schließlich zum außerordentlichen Professor für diese Fächer ernannt. Dann folgte 1887 ein Ruf an die Universität Freiburg im Breisgau, wo durch den Weggang von Karl Brugmann (*1849 Wiesbaden, †1919 Leipzig) nach Leipzig der Lehrstuhl für vergleichende Sprachwissenschaft vakant geworden war. Thurneysen hatte diesen Lehrstuhl für rund 25 Jahre inne.
Von seiner Tätigkeit zeugt eine exzellente keltologische und indogermanistische Bibliothek. Im Jahre 1904 wurde er Rektor der Freiburger Universität. Zu seinen Schülern aus dieser Zeit (1905-1906) gehört z.B. Osborn Bergin (*1873 Cork, †1950).

Thurneysens Lehrtätigkeit führte ihn auch nach Irland an die School of Irish Learning.
Im November 1908 lehnte Thurneysen einen Ruf nach München an das Indogermanische (Sprachwissenschaftliche) Seminar ab, folgte aber im Oktober 1912 einem Ruf an die Universität Bonn als außerordentlicher Professor für Indogermanische Sprachwissenschaft und als Leiter des Sprachwissenschaftlichen Instituts. Er trat diese Stelle am 1. April 1913 an. Im Jahre 1922 wurde er Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn. Schon ein Jahr zuvor übernahm er, zusammen mit Julius Pokorny, die Herausgeberschaft der Zeitschrift für celtische Philologie; eine Tätigkeit, die er bis zum Jahre 1938 ausführte.

Nach rund 11 Jahren emeritierte er auf eigenen Wunsch am 30. September 1923. Sein Nachfolger wurde Ferdinand Sommer (*1875 Trier, †1962). Aber auch nach seiner Emeritierung blieb Rudolf Thurneysen auf dem Gebiet der keltischen Literaturen, Philologien und besonders des irischen Rechts tätig. Für seine Errungenschaften in der Erforschung des irischen Rechts bekam er 1925 den Dr. stud. celt. der National University of Ireland in Dublin verliehen, sowie den Ehrendoktor der Juristischen Fakultät der Universität Bonn. Im Jahr 1929 wurde er mit dem Dr. litt. celt. h.c. des University College Belfast geehrt.

Rudolf Thurneysen verstarb am 9. August 1940 in Bonn

 

 

 

 





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